Backhilfe für die Ukraine

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(lm) „Die Versorgung der Menschen, vor allem der Kinder, mit Brot im Frontgebiet Nikopol/Ukraine war ein besonderer, ein bewegender Backeinsatz für mich“, so der Schloßauer Bäckermeister Siegfried Brenneis. Den Krieg und die Gefahr, der die Menschen dort tagtäglich ausgesetzt sind, so hautnah mitzuerleben hat ihn motiviert, sich noch mehr für diese Menschen unterstützend einzusetzen. Sein Kollege, der Bäckermeister Reiner Dietl aus Elisabethszell, ist sehr engagiert in der Hilfsorganisation Space-eye und der Ukrainehilfe Straubing-Bogen, ebenso wie Hans-Paul Mattke als Inhaber von Moin Bio Backwaren sowie Konrad Mandli und Frederik Gruß von der Vereinigung der Backbranche Schweiz und Deutschland. Dank ihrer Spendensammlungen und dem Einsatz von Thomas Dichtl war es möglich, einen Mercedes-Kleinbus, einen Transporter vom Pflegedienst und eine Mobile Bäckerei anzuschaffen.

Dietl war über Facebook auf Siggi Brenneis aufmerksam geworden, und wer den Schloßauer Bäckermeister kennt, weiß, dass er eine humanitäre Anfrage niemals verneinen könnte. Natürlich sagte er zu, als er gefragt wurde, ob er sich der siebenköpfigen Gruppe um Reiner Dietl, zusammen mit einem Feuerwehrmann und einem Rot-Kreuzler anschließen würde, um innerhalb einer Woche ein kleines Hilfswunder zu zaubern. Es sollte darin bestehen, zu acht in vier Fahrzeugen inkl. mobiler Bäckerei über Österreich an Wien und an Budapest vorbei fast 3.000 Kilometer nach Nikopol zu fahren, dort in vier Tagen die Verantwortlichen vor Ort mit einfachen Brotrezepten in die Backkunst in der Rollenden Backstube einzulernen, 500 Pakete für Kinder und 240 Osterpakete zu verteilen und über die Slowakei die gleiche Strecke mit zwei Fahrzeugen wieder zurückzufahren.

„Es war erschreckend, mitzuerleben, wie die Bevölkerung und vor allem die Kinder mit der täglichen Bedrohung - die Luftlinie nur 5 bis 8 Kilometer entfernt - leben müssen. 10 bis 16 mal am Tag und in der Nacht Sirenenalarm und ein unbeschreibliches Elend. Es wird sehr schnell deutlich, weshalb ein funktionierendes Raketenabwehrsystem überlebenswichtig ist. In Nikopol angekommen, konnte die Gruppe 550 Kinder, darunter 200 behinderte sehr glücklich machen. Reiner Dietl dankte seinem Schloßauer Kollegen, der auf der Fahrt zum Freund wurde, für die super Unterstützung beim Backen von ca. 900 Osterbroten und 1.500 Broten und Butterkuchen vor Ort.  „Durch deine Lebensfreude hast du den Kindern glückliche Momente geschenkt“. Während die anderen Mitstreiter die mitgebrachten Pakete in der Umgebung verteilten, lehrten die beiden Bäckermeister den örtlichen Pastor Raman und seine Frau Tatjana sowie Sergiy Kharlamov in nur vier Tagen in der rollenden Backstube mit einer eine Kapazität von 80 Brotlaiben in der Stunde täglich bis zu 500 Brote zu backen. Ziel dieses besonderen Hilfsteams ist es zum einen, die rollende Bäckerei weiter zu unterstützen, aber eine im Gemeindehaus geplante stationäre Bäckerei weiter voranzutreiben, damit das mobile Teil für weitere Orte hilfreich werden kann.

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Quelle: mudau.de, 16.04.2024